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Goodbye Copilot: Lokale KI-Coding-Assistenten im Vergleich

25. April 2025

GitHub Copilot ist populär, aber datenschutztechnisch bedenklich und kostenpflichtig. Zwei ernstzunehmende Alternativen für Entwickler, die auf lokale, kostenlose und Open-Source-basierte Lösungen setzen wollen, sind Continue und Tabby. Dieser Artikel beleuchtet beide Tools in Bezug auf Installation, Funktionsumfang, Leistung und Zielgruppe.


🌐 Was sind Continue und Tabby?

Tool Typ Lokal nutzbar Open Source IDE-Integration
Continue IDE-Erweiterung Ja Ja VS Code, JetBrains
Tabby Eigenständige App Ja Ja VS Code, JetBrains, Neovim, Eclipse, uvm

Beide Tools binden lokale LLMs (Large Language Models) ein. Der Fokus liegt auf Code-Autovervollständigung und einem KI-gestützten Chatbot für den Programmieralltag.


🔧 Installation und Einrichtung

Continue

  • Installation als Erweiterung für VS Code oder JetBrains.
  • Nutzt Ollama zur Ausführung der Sprachmodelle.
  • Beispiel-Konfiguration mit YAML-Datei unter ~/.continue/config.yaml.
  • Einfache Einrichtung mit wenigen Klicks direkt in der IDE.

Tabby

  • Muss separat heruntergeladen und gestartet werden.
  • CPU- und GPU-Version verfügbar; GPU erfordert ggf. Docker & CUDA.
  • Weboberfläche zur Konfiguration und Kontrolle über http://localhost:8080.
  • IDE-Anbindung per Token über Plugin in z. B. VS Code.

🤖 Modelle & Leistung

Beide Tools arbeiten mit modularen Sprachmodellen für verschiedene Zwecke:

Modelltyp Aufgabe
Autocomplete Vorschläge für Codezeilen
Chat Erklärungen, Refactoring, Code Review
Embedding Kontext-Verständnis & semantische Suche

Beispiele für Sprachmodelle:

  • Qwen2.5-Coder (0.5B bis 1.5B): Leichtgewichtig, performant.
  • StarCoder-3B: Gute Code-Generierung bei mittlerem Ressourcenbedarf.
  • Llama 3.1 (8B): Für komplexe Aufgaben im Chat.
  • Codestral (22B): Hochwertig, aber nur für High-End-GPUs geeignet.

📊 Praxisvergleich: Continue vs. Tabby

Kriterium Continue Tabby
Einrichtung Sehr einfach (Plug & Play mit Ollama) Komplexer (Docker, CUDA ggf. nötig)
UI Integriert in IDE Separate Weboberfläche
Autocomplete Direkt im Editor mit Vorschlagsliste 1–3 Vorschläge, auswählbar
Chat In der IDE-Seitenleiste Ebenfalls integriert
Anpassbarkeit YAML-Datei config.toml
Datenschutz Vollständig lokal Vollständig lokal

🚀 Performance: CPU vs. GPU

Hardware Empfohlene Modelle Beobachtungen
Office-Laptop (CPU) Qwen2.5-Coder-0.5B Manuelle Autovervollständigung sinnvoll
MacBook M1 Qwen2.5-Coder-1.5B, Llama 3.1 8B Gute Ergebnisse, leichtes Stocken möglich
MacBook M1 Pro Llama 3.1 8B, StarCoder-3B Sehr gute Performance
Nvidia RTX 30+ StarCoder-3B, CodeLlama 13B+ Optimale Performance bei größeren Modellen

✅ Vorteile lokaler KI-Assistenten

  • Datenschutz: Keine Datenverarbeitung in der Cloud.
  • Kosten: Keine Abo-Gebühren wie bei GitHub Copilot.
  • Anpassung: Eigenes Modell-Setup, eigene Hardware.
  • Transparenz: Kontrolle über die Architektur & Nutzung.

⚠️ Grenzen & Herausforderungen

  • Hoher Ressourcenbedarf für größere Modelle.
  • Fehlerhafte Ausgaben möglich, insbesondere bei kleineren Modellen.
  • Komplexere Einrichtung (insbesondere Tabby mit GPU).
  • Chat-Qualität schwankt je nach Modell & Anfrage.

📅 Fazit

Continue und Tabby bieten ernsthafte, datenschutzfreundliche Alternativen zu GitHub Copilot. Continue punktet mit einfacher Einrichtung und starker Integration in VS Code. Tabby bietet dafür mehr Flexibilität bei der IDE-Wahl und eine eigene Weboberfläche.

Wer über passende Hardware verfügt und Kontrolle über seine Tools haben möchte, findet mit diesen Tools überzeugende lokale KI-Assistenten für den Coding-Alltag.


Pi Network: Krypto-Mining per Handy – Genial oder gigantischer Scam?

23. April 2025

Stell dir vor, du kannst mit nur einem Klick pro Tag Kryptowährung verdienen – ganz ohne Stromkosten, ohne Mining-Rigs und direkt vom Handy aus. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein? Genau das verspricht die App Pi Network, die bereits über 100 Millionen Downloads im Google Play Store zählt. Doch was steckt wirklich dahinter?


Was ist Pi Network?

Pi Network ist ein Krypto-Projekt, das von zwei Stanford-Absolventen ins Leben gerufen wurde. Ziel: Krypto-Mining demokratisieren und allen zugänglich machen – selbst denen, die keine Ahnung von Blockchain-Technologie oder Mining-Hardware haben.

Das Prinzip ist simpel:

  • App downloaden
  • Täglich einen Button drücken
  • Pi-Token (PY) erhalten
  • Optional: Freunde einladen und die eigene Mining-Rate erhöhen

Was zunächst wie ein Spiel wirkt, hat sich zu einem echten Global-Phänomen entwickelt – mit einer Community, die mittlerweile größer ist als die von Binance in Südkorea.


So funktioniert das System

Anders als bei Bitcoin oder Ethereum setzt Pi Network nicht auf klassisches Proof-of-Work-Mining, sondern auf ein eigenes Konsensprotokoll. Die Transaktionen werden über ein dreistufiges Knotensystem bestätigt:

  1. Du und deine eingeladenen Freunde (Security Circle)
  2. Nodes auf Computern, die Transaktionen prüfen
  3. Supernodes, die alles final bestätigen

Pi läuft auf einer eigenen Layer-1-Blockchain. Die Idee: Ressourcen sparen und eine massentaugliche Blockchain-Lösung schaffen.


Warum so viele das Projekt kritisch sehen

Wo Licht ist, ist auch Schatten – und bei Pi Network gibt es davon reichlich:

  • Das Referral-System wird oft mit einem Ponzi-Schema verglichen.
  • Wer nicht mindestens 30 Mal geminet hat, kann gar kein KYC machen – also auch keine Auszahlung.
  • Nutzer werden immer wieder vertröstet: Der Launch des Mainnets sollte bereits 2021 stattfinden, wurde aber immer wieder verschoben.
  • Der CEO der Kryptobörse Bybit bezeichnete Pi Network als Scam.
  • Chinesische Behörden warnten 2023 offiziell vor dem Projekt – insbesondere, weil gezielt ältere Menschen mit unrealistischen Versprechen angesprochen wurden.
  • Auch das aggressive Einholen von Kontakten und die In-App-Promotions werfen Fragen zum Thema Datenschutz auf.

Der große Moment: Launch des Mainnets

Am 20. Februar wurde es ernst: Das Mainnet ging live. Erste Börsen wie Bitget, OKX und MEXC listeten den Coin. Binance startete zumindest ein Voting.

Die Preisentwicklung war – wie zu erwarten – wild:

  • Höchststand bei 210 USD
  • Kurzer Absturz auf 67 Cent
  • Später wieder Anstieg auf über 1,70 USD

Aber: Viele Nutzer konnten und können nicht verkaufen, weil ihre Coins entweder noch nicht KYC-verifiziert sind oder weil sie zeitlich gelockt sind – in manchen Fällen bis 2027.


Wie viel ist der Pi Coin wirklich wert?

Ob der Pi Coin langfristig einen stabilen Wert behalten kann, ist ungewiss. Zwar gibt es inzwischen erste Shops und Gegenden, in denen man Pi als Zahlungsmittel verwenden kann, doch ein Großteil der Coins wurde kostenlos durch tägliches Klicken “geschürft”.

Man geht davon aus, dass 5–6 Milliarden Pi Coins ausgeschüttet wurden – viele davon sind noch nicht handelbar, andere könnten durch fehlgeschlagene Verifizierungen sogar verbrannt werden.

Hinzu kommt: Die Social-Media-Kanäle von Pi Network sind riesig – aber echter Content von Nutzern ist selten. Stattdessen finden sich viele generische, KI-generierte Videos mit wenig Substanz.


Fazit: Clevere Idee oder fauler Zauber?

Pi Network ist ein faszinierendes Experiment, das zeigt, wie man mit einem cleveren App-Konzept und gezieltem Community-Building Millionen Menschen erreichen kann. Doch die Intransparenz, das aggressive Referral-System und die zahlreichen Verzögerungen werfen massive Fragen auf.

Wer hier „kostenlos“ mitmacht, riskiert in erster Linie seine Zeit und möglicherweise persönliche Daten – investieren würden wir jedoch nicht.

Wer trotzdem neugierig ist, kann das Projekt beobachten – oder mit einem Test-Account erste Erfahrungen sammeln. Aber: Erwartungen realistisch halten!


Was denkst du? Ist Pi Network die Zukunft des einfachen Krypto-Minings oder doch nur ein weiteres Luftschloss in der Krypto-Welt? Lass uns gerne deine Meinung in den Kommentaren da!

Anytype vs. Notion – Die bessere Notiz-App für dein digitales Leben?

23. April 2025

Kennst du das? Überall liegen verstreute Notizen, halbfertige To-Do-Listen und Ideen, die du „irgendwo mal aufgeschrieben“ hast. So geht’s mir – oder besser gesagt: ging es mir. Bis mein Kollege Sahin mir von Anytype erzählt hat. Eine App, die auf den ersten Blick aussieht wie Notion, aber in vielen entscheidenden Punkten anders (und besser?) funktioniert.

In diesem Beitrag zeige ich dir, was Anytype ist, wie es sich von Notion unterscheidet – und warum es eine echte Alternative für alle ist, die Kontrolle über ihre Daten behalten wollen.


💡 Was ist Anytype?

Anytype ist eine Art Notiz-App – aber eben viel mehr. Du kannst damit:

  • To-Do-Listen erstellen
  • Notizen und Ideen sammeln
  • Projekte planen
  • Bücher, Rezepte, Kontakte oder alles andere organisieren

Klingt erstmal wie Notion, oder? Aber jetzt kommt der spannende Teil: Anytype funktioniert komplett offline und speichert deine Daten auf deiner eigenen Festplatte – Ende-zu-Ende verschlüsselt.


🔍 Notion vs. Anytype – Die größten Unterschiede

Feature Anytype Notion
Offline-Nutzung ✅ Ja ❌ Nein
Datenspeicherung Lokal oder Peer-to-Peer Cloudbasiert (US-Server)
Verschlüsselung ✅ End-to-End ❌ Nicht verschlüsselt
Open Source Teilweise (“Open Code”) ❌ Nein
Plattformen Windows, macOS, Linux, Android, iOS Windows, macOS, Web, Android, iOS
Datenstruktur Objekte, Sets & Collections Datenbanken, Templates
Graph-Ansicht ✅ Ja (wie Obsidian) ❌ Nein

Kurz gesagt:

Anytype ist wie Notion – aber lokal, sicher und ohne Cloud-Zwang.


🛠️ Wie funktioniert Anytype?

Alles in Anytype basiert auf sogenannten Objekten. Jedes Objekt hat einen Typ (z. B. Buch, Notiz, To-Do) und kann mit Eigenschaften (Relations) versehen werden – etwa „Autor“, „Seitenzahl“ oder „erledigt“.

Du kannst dir:

  • Eigene Objekttypen bauen (für Bücher, Rezepte, Ideen, etc.)
  • Templates festlegen, damit du neue Einträge schnell anlegen kannst
  • Sets (gefilterte Datenansichten) und Collections (Ordner) nutzen
  • Dashboards bauen – komplett nach deinem Geschmack
  • Deine Inhalte per Widgets in der Sidebar anzeigen lassen

🔒 Datenschutz & Sicherheit

Ein riesiger Vorteil von Anytype:

  • Du entscheidest, wo deine Daten gespeichert werden
  • Standardmäßig läuft es über einen verschlüsselten Backup-Node (Server in der Schweiz)
  • Du kannst aber auch komplett lokal arbeiten oder selbst hosten
  • Deine Daten sind Ende-zu-Ende verschlüsselt – niemand kann mitlesen, auch Anytype nicht

📱 Mobile Nutzung & Sync

Die mobile App ist übersichtlich, modern und synchronisiert sich per:

  • Peer-to-Peer, wenn du im selben Netzwerk bist
  • Backup-Node, wenn du von überall aus zugreifen willst
  • Oder gar nicht – wenn du den Local-Only-Modus nutzt

🧠 Für wen ist Anytype?

✅ Wenn du Notion magst, aber mehr Datenschutz willst
✅ Wenn du eine App suchst, die auch offline funktioniert
✅ Wenn du gerne strukturierst, organisierst, verknüpfst
✅ Wenn du dir deine Tools gerne selbst zusammenklickst
✅ Wenn du Notizen, To-Dos, Projekte und Sammlungen an einem Ort willst


🧩 Fazit

Ich bin ehrlich: Ich war erst skeptisch. Noch ein Tool? Noch mehr Struktur?
Aber: Wenn man sich nicht übernimmt und klein anfängt, ist Anytype ein echtes Power-Tool.

Die Möglichkeit, sich alles so hinzubauen, wie man es will, macht richtig Spaß. Und das Gefühl, dass die Daten wirklich mir gehören, ist in Zeiten von immer größerem Cloud-Misstrauen ein dicker Pluspunkt.

Also: Notion-Feeling, aber lokal, sicher und souverän – das ist Anytype.


👉 Lust, Anytype auszuprobieren?
Du findest den Download unter anytype.io